Hallo du wundervolle Seele,
kennst du dieses Gefühl, wenn ein längst vergessenes Stück Vergangenheit dir plötzlich wie ein Spiegel vorkommt? So war es bei mir während der Corona-Zeit. Beim Ausmisten fand ich ein Buch, das jahrelang auf dem Dachboden verstaubt in einer Kiste Gerümpel lag: ein hochwertig gebundenes Geburtshoroskop, das meine Oma damals kurz nach meiner Geburt anfertigen ließ. Auf dem Cover stand in silbernen Lettern: „Das bin ich.“
Bis zu diesem Moment hatte ich es noch nie ernsthaft angesehen. Doch diesmal schlug ich es auf – und war gleichzeitig überrascht und tief bewegt. In den Beschreibungen erkannte ich mich selbst komplett wieder. Dinge, die ich schon immer gefühlt, aber nie klar benennen konnte, standen dort schwarz auf weiß. Es war, als würde mir jemand von außen erklären, wer ich im Innersten bin – und plötzlich ergab vieles in meinem Leben Sinn.
Bedürfnisse erkennen: Warum es so schwer ist
In meinem letzten Blogartikel habe ich dir davon erzählt, wie ich im Alltag mehr Selbstermächtigung übe (Du hast den Artikel noch nicht gelesen? Dann schau doch mal rein: KLICK) Um Selbstermächtigung zu üben, solltest du jedoch über deine Bedürfnisse ganz genau bescheid wissen. Viele von uns haben jedoch verlernt, ihre Bedürfnisse wirklich wahrzunehmen. Stattdessen hören sie (da nehme ich mich keinesfalls aus) auf Erwartungen von Außen:
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Sei fleißig.
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Sei stark.
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Sei immer für andere da.
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Mach Karriere.
- Sei eine gute Mutter.
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Sei immer gut gestylt.
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Sei immer gut drauf.
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Sei brav.
- Ich könnte die Liste ewig weiter führen.
Wir funktionieren – und merken erst spät, dass wir dabei unsere eigenen Bedürfnisse übergehen. Doch Bedürfnisse sind wie eine innere Stimme: Sie melden sich leise, durch kleine Sehnsüchte oder Wünsche. Wenn wir sie jedoch immer wieder überhören oder übergehen, werden sie irgendwann lauter – durch Gereiztheit, Unruhe, Krankheiten oder schlicht durch das Gefühl, „irgendwie nicht im eigenen Leben zu stehen oder festzustecken“.
In unserer Gesellschaft gilt Selbstfürsorge oft als Luxus. Aber in Wahrheit ist sie die Grundlage für ein erfülltes Leben. Bedürfnisse zu erkennen ist kein Egoismus, sondern Selbstachtung und die höchste Verpflichtung an sich selbst.
„Wer nicht weiß, was er braucht, verliert sich leicht in dem, was andere von ihm erwarten.“ – Unbekannt
Du solltest erst dich selbst lieben, bevor du andere liebst. Denn dann wird Liebe sich vervielfachen.
Mein Schlüsselerlebnis mit dem Horoskop-Buch
Was hat Selbstliebe jetzt konkret mit meinem Astrochart zu tun? Beim Lesen des Horoskops erlebte ich etwas Faszinierendes: Astrologie gab meinen diffusen Gefühlen eine Sprache.
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Mein Bedürfnis nach Rückzug und Stille → stand da.
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Mein Drang nach Kreativität und Ausdruck → stand da.
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Mein inneres Ringen zwischen Pflichtgefühl und Freiheit → stand da.
Ich war gleichzeitig erleichtert und bewegt. All das, was ich manchmal für „komisch“ oder „übertrieben“ an mir hielt, war einfach Teil meines Wesens. Teil meines „inneren Bauplans“.
Plötzlich verstand ich: Dieses Buch meiner Oma war mehr als ein Horoskop. Es war ein Schlüssel. Kein fremder Wegweiser, der mir sagte, wie ich leben soll – sondern ein Spiegel, der mich daran erinnerte, was schon immer in mir angelegt war und gelebt werden möchte. Gewohnheiten, Gefühle und auch all das (vermeintlich) Negative, das ich zuvor am liebsten verdrängt hätte, hatte nun seine Daseinsberechtigung. Es ergab alles Sinn. Und so fällt es mir seitdem immer leichter, mehr Selbstakzeptanz und Selbstermächtigung zu üben.
Das bedeutet, seine „Dämonen“ und Schwächen zu integrieren und daran zu arbeiten, aber eben nicht, sie als Ausrede zu benutzen. Eine “ So – bin – ich – halt“ – Einstellung scheint nur auf den ersten Blick die bequemste Lösung. Auf Dauer hält sie dich jedoch von den schönen Dingen des Lebens ab. Denn das wahre Abenteuer wartet häufig hinter der Komfortzone. Ich habe also auch hier wieder einmal die Wahl. Nicht mein Astro-Chart entscheidet für mich, sondern ich selbst wähle immer wieder, wer ich sein will.
„Astrologie zwingt dich nicht in ein Muster – sie hält dir einen Spiegel vor und lädt dich ein, dich selbst klarer zu sehen.“ – Anonym
Astrologie als Spiegel, nicht als Schublade
Astrologie bedeutet für mich also nicht: „So bist du und nicht anders.“
Vielmehr ist sie ein Reflektor, der zeigt:
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wo deine Grundbedürfnisse liegen,
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wo du dich selbst oft verleugnest,
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und wo dein Potenzial darauf wartet, gelebt zu werden.
In einer Welt, die uns permanent antreibt, besser, schneller und produktiver zu sein, ist Astrologie für mich ein liebevoller Gegenpol. Sie erinnert mich daran, dass mein Wert nicht darin liegt, wie viel ich leiste – sondern wie sehr ich mir selbst treu bin.
„Astrologie zeigt uns nicht, wer wir werden sollen, sondern wer wir schon immer waren.“
Wie auch du deine Bedürfnisse erkennen kannst
Es gibt unzählige Artikel und Ratgeber dazu – aber am Ende zählt, was dir persönlich wirklich hilft. Deshalb möchte ich dir ein paar Impulse mitgeben, die für mich selbst wegweisend sind bzw. waren:
1. Höre auf deinen Körper
Müdigkeit, Unruhe, Verspannungen oder sogar Schmerzen sind oft Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse. Dein Körper spricht ständig mit dir – die Frage ist nur, ob du zuhörst.
2. Schreibe auf, was dir Freude macht
Auch die kleinen Dinge sind wichtig – dein Lieblingsessen, ein Spaziergang im Wald, ein Gespräch mit einer guten Freundin. Sie alle sind Hinweise auf deine wahren Seelenbedürfnisse.
3. Schau in dein Horoskop
So wie ich damals: Vielleicht entdeckst du in deinem Geburtshoroskop Worte und Beschreibungen, die dich klarer erkennen lassen, was du wirklich brauchst. Es kann ein Spiegel sein, der dich an längst verborgene Teile deiner selbst erinnert.
4. Übe radikale Ehrlichkeit mit dir selbst
Nicht das, was du denkst, „solltest“ – sondern das, was du wirklich willst und brauchst. Schreibe dir z. B. einen Brief mit dem Motto: „Was würde ich tun, wenn ich radikal ehrlich zu mir selbst wäre?“ oder „Wie sähe mein Alltag aus, wenn ich kompromisslos ehrlich zu mir selbst wäre?“ Schreib einfach los, ohne zu zensieren. Oft kommen so überraschend klare Antworten.
5. Frag nahestehende Personen
Ebenso wie dein Astro-Chart können auch Menschen, die dir nahe stehen, ein Spiegel sein. Mein Mann wusste schon lange, dass ich ausgebrannt war und dringend Ruhe brauchte – bevor ich es selbst überhaupt wahrhaben wollte. Heute weiß ich, wie wertvoll es ist, wenn Menschen, die dich lieben, ehrlich ihre Wahrnehmung mit dir teilen. Offene Kommunikation ist nicht nur der Schlüssel für ein harmonisches Miteinander, sondern auch ein Weg zu mehr Selbsterkenntnis.
Dein Weg in deine Mitte
Für mich war es ein altes Buch auf dem Dachboden, das mich zurück zu mir führte. Für dich mag es ein Gespräch, eine Meditation oder ein stiller Moment sein. Wichtig ist: Deine Bedürfnisse sind real. Sie sind keine Schwäche, sondern ein innerer Kompass, der dich zu dir selbst führt.
„Bedürfnisse sind keine Schwäche – sie sind die Sprache deiner Seele.“
Astrologie ist für mich bis heute ein liebevoller Begleiter auf diesem Weg. Sie hilft mir, mich nicht zu verlieren im Lärm des Alltags, sondern immer wieder zu mir zurückzukommen. In meine Mitte.
Denn in meiner Mitte zu sein bedeutet nicht, perfekt zu sein. Es bedeutet, ehrlich zu mir selbst zu sein, meine Bedürfnisse ernst zu nehmen – und mein Leben so zu gestalten, dass es mich stärkt, statt mich auszulaugen.
Und jetzt bist du dran:
Wann hast du das letzte Mal bewusst deine Bedürfnisse wahrgenommen? Welche kleinen Dinge bringen dich zurück in deine Mitte? Schreib mir gerne in die Kommentare – ich freue mich auf den Austausch mit dir.
Indra ♥
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